Staatsministerin MdB Hildegard Müller, MdB Andrea Voßhoff und MdL Dr. Saskia Funck (alle CDU) diskutierten mit Bürgern das Thema Bürokratieabbau in Deutschland
„Wenn Politiker über das Thema Bürokratieabbau sprechen, dann denkt der Bürger oftmals: ‚Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.’“, so die Bundestagsabgeordnete Andrea Voßhoff (CDU) zum Auftakt der Veranstaltung auf Josef Jakobs Spargelhof in Schäpe. Dass es dennoch ein interessantes Thema ist, bewiesen über 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger der Region. Andrea Voßhoff (CDU) und die Landtagsabgeordnete Dr. Saskia Funck (CDU) hatten aus diesem Grund die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin Hildegard Müller, MdB, (CDU) eingeladen, die im Kanzleramt die Maßnahmen zur Umsetzung des Bürokratieabbaus koordiniert.
Ziel sei es zudem, auch bestehende Regelungen vollständig in die Kostenmessung einzubeziehen und bis 2011 25 Prozent der bestehenden Bürokratiekosten abzubauen. Bis Ende 2009 soll die Hälfte bereits erreicht sein. Und erste Ergebnisse können sich sehen lassen. Die ersten Umsetzungen von Bürokratieabbau bringen den Unternehmen eine Ersparnis von 4,4 Milliarden Euro.
Hildegard Müller machte aber auch deutlich, wie schwer dieses Thema zu bearbeiten ist, sei doch das föderale System eine besondere Herausforderung. EU-Vorgaben und Länderregelungen müssten ebenso in die Kostenmessungen einbezogen werden, wie kommunale Satzungen. Auch gäbe es Initiativen, die statt Bürokratieabbau zusätzliche Bürokratie forderten. Als Beispiel brachte sie die Geschichte eines Herstellers von Fahrradschutzwesten, der auf Grund von Absatzschwierigkeiten ein Gesetz forderte, dass die Bürger zum Tragen dieser Westen verpflichtete. Er konnte sich bekanntlich nicht durchsetzen.
Die Landtagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Potsdam Mittelmark, Dr. Saskia Funck, freute sich über das rege Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema. Sie berichtete über den beschwerlichen Weg, den der auf Initiative der CDU installierte Sonderausschuss Bürokratieabbau des Landtages hatte. Man habe zwar einiges bewegen können und sei dabei auch der Vorreiter für den Bund – zum Beispiel bei der Bürokratie-Kosten-Prüfung - gewesen, doch sei es bis heute nicht gelungen, eine Normenkontrollstelle in der Staatskanzlei anzusiedeln.
Für den Landkreis Mittelmark konnte der Kreistag auch schon einiges erreichen. Aber es bleibt ein Thema, mit dem man sich auf allen Ebenen auch in Zukunft befassen werde.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Partner beim Bürokratieabbau sind. Denn auf die Hinweise der Einzelnen sei man angewiesen. So kam zum Beispiel zur Sprache, dass einerseits das Ehrenamt gefordert werde, andererseits jedoch blockiert werde. Zum Beispiel bräuchte man zum Kuchenverkauf auf einer Veranstaltung einen Gesundheitspass. Hildegard Müller versprach dies zu prüfen. Gleiches galt für Dr. Saskia Funck, die das Problem eines Autohändlers, der nunmehr nach einer Gesetzesänderung in sämtliche Kfz-Papiere seines Unternehmens seine Privatadresse eintragen musste und damit viel Ärger hat, mitnahm.
Die Bundestagsabgeordnete Andrea Voßhoff konnte am Ende einschätzen, dass es eine gelungene Veranstaltung gewesen sei. Sie ermunterte auch noch einmal alle Anwesenden ihre Probleme mit der Bürokratie den Abgeordneten mitzuteilen bzw. dazu auch die Webseiten des Bundes und des Landes zu nutzen.
Für Staatsministerin Hildegard Müller gab es am Ende nicht nur den Beifall der Veranstaltungsteilnehmer sondern auch einen Geschenkkorb mit Produkten aus der Region.